top of page
IMG_9495_edited.jpg

Befüllen eines Hochbeetes

Die Befüllung eines Hochbeetes ist entscheidend für dessen Erfolg, da eine gut durchdachte Schichtung die Nährstoffversorgung, Drainage und Lebensdauer des Beetes sicherstellt. Im Folgenden wird die ideale Schichtung eines Hochbeetes erläutert, die Vorteile der einzelnen Schichten beschrieben, sowie praktische Tipps gegeben, woher du das benötigte Material beziehen kannst.

01

Grundlegende Schichtenaufbau des Hochbeetes

Ein Hochbeet sollte in mehrere Schichten unterteilt werden, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen. Der klassische Aufbau besteht aus fünf Hauptschichten:

  • Drainageschicht (Boden/Unterste Schicht)

  • Trennschicht

  • Grober Kompost (Zwischenschicht)

  • Feiner Kompost und Pflanzabfälle (Oberste Zwischenschicht)

  • Hochwertige Pflanzerde (Deckschicht)

Bei meinem gestuften Hochbeet habe ich die Höhe der Schichten je nach Stufe angepasst.

02
Drainageschicht (ca. 20-30 cm)

Die Äste können wie gezeigt in das Hochbeet gelegt werden. Lege die Äste möglichst eng, sodass wenig Lücken entstehen.

Alternativ kannst du 20-30cm länge Holzscheite/ Holzstämme aufrecht und nebeneinander in das Hochbeet stellen. 

 

Material: Grobe Äste, Baumscheite.

Funktion: Die Drainageschicht bildet die Basis des Hochbeetes und sorgt für eine gute Belüftung und Wasserabführung. Dadurch wird Staunässe verhindert, die zu Wurzelfäule führen könnte. Die grobe Struktur dieser Schicht ermöglicht eine gute Durchlüftung, was die Zersetzung der organischen Materialien in den oberen Schichten unterstützt.

Woher bekommen?: Dieses Material kannst du häufig kostenlos in deinem eigenen Garten oder in der Nachbarschaft sammeln. Äste und Zweige fallen oft beim Baumschnitt an. Alternativ kannst du auch bei örtlichen Garten- und Landschaftsbauern oder auf dem Recyclinghof nachfragen.

Schichtaufbau eines Hochbeets
Rasensoden als Trennschicht in einem Hochbeet
Detailansicht des Schichtaufbaus eines Hochbeetes

03

Trennschicht (ca. 10 cm)

Material: Rasensoden oder Pappe

Funktion: Diese Schicht dient als Trennschicht zwischen der Drainageschicht und dem groben Kompost. Die Nährstoffe bleiben dicht an den Wurzeln und es entsteht trotzdme keine Staunässe. Dabei sollten die Rasennoden umgekehrt auf die Drainageschicht gelegt werden.

Woher bekommen?: Falls dein Hochbeet auf einer Rasenfläche stehen soll, kannst du Rasensoden ausstechen und vor dem Bau des Hochbeetes beiseite legen.

04

Kompost und Pflanzabfälle (ca. 20-30 cm)

Die Kompostschicht ist die Nährstoffspeicher für deine Pflanzen. Unter der hochwertigen Humuserde können sich die Pflanzen zusätzliche und dauerhaft vorhande Nährstoffe ziehen.

Du kannst die Schicht auf zwei Arten aufbauen. Entweder in zwei Schichten, wobei zunächst grober und dann feiner Kompost eingebracht wird oder als einfache, gemischte Kompostschicht. Ich arbeite beispielsweise nur wenig feinen Kompost ein, weil ich ihn schlicht nicht in der Menge zur Verfügung habe. Daher häcksle ich Baumschnitt und schichte ihn so als dicke Schicht unter die Humuserde. Die Häcksel zersetzen sich innerhalb von einem Jahr und bieten eine gute Nährstoffbasis.

Da die Bäume und Sträucher in unserem Garten jedes Jahr geschnitten werden müssen, nutze ich diesen Baumschnitt, um ihn als frische Nährstoffschicht in das Hochbeet einzuarbeiten. Dazu grabe ich das Hochbeet um, schichte das gehäckselte Holz unter und bedecke es wieder mit Erde. Anschließend wird neue Humuserde aufgebracht, um das Absinken des Hochbeetes auszugleichen.

Wenn dir das zuviel Aufwand ist, kannst du natürlich auch nur frische Humuserde ergänzen. Da das Hochbeet im Laufe der Zeit zusammensackt, ist dieser Schritt jeder Jahr notwendig.

1. Kompostschicht

Material: Grober, noch nicht vollständig verrotteter Kompost, Laub, Rasenschnitt, halbreifer Kompost, kleine Holzstücke oder Stroh.

​​​

Woher bekommen?: Groben Kompost erhältst du auf deinem eigenen Komposthaufen oder auf kommunalen Kompostierungsanlagen. Auch Gartenbaubetriebe bieten oft günstigen Kompost an. Du kannst auch Laub und Rasenschnitt verwenden, den du während der Gartenpflege sammelst.

2. Kompostschicht​

Material: Feinerer, reifer Kompost, Pflanzenabfälle, organisches Material wie Kaffeesatz oder Eierschalen.

​​

Woher bekommen?: Reifer Kompost kann entweder selbst produziert oder bei Kompostieranlagen, in Gartencentern oder bei Bauernhöfen erworben werden. Organisches Material wie Kaffeesatz oder Pflanzabfälle fallen oft im Haushalt an und können direkt ins Hochbeet gegeben werden.

grober Kompost für den Schichtaufbau eines Hochbeetes
oberste Humusschicht eines Hochbeetes

05

Hochwertige Pflanzerde (ca. 10-20 cm)

Material: Hochwertige, humusreiche Gartenerde, spezielle Hochbeeterde, Mischung aus Kompost und Pflanzerde.

Funktion: Die oberste Schicht ist die wichtigste für das Pflanzenwachstum, da die Pflanzenwurzeln direkt in dieser Erde verankert sind. Hochwertige Pflanzerde bietet eine ideale Grundlage für das Pflanzenwachstum, indem sie die richtigen Nährstoffe, eine lockere Struktur und die Fähigkeit zur Feuchtigkeitsspeicherung bereitstellt. Fülle die Erde nicht über den Rand der Folie auf. So bleibt findet kein Kontakt zwischen Holz und der feuchten Erde statt und dein Hochbeet wird länger halten.

Woher bekommen?: Hochwertige Pflanzerde kannst du in Gartencentern, Baumärkten oder online kaufen. Oft verkaufen Grüngutsammelstellen auch frische Humuserde. Das ist meinsten deutlich günstiger als die abgepackte Erde im Baumarkt. Achte darauf, dass die Erde torffrei ist, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Alternativ kannst du Gartenerde mit eigenem Kompost mischen, um eine nährstoffreiche obere Schicht zu erhalten.

06

Vorteile der Schichtung

Der geschichtete Aufbau eines Hochbeetes bietet mehrere Vorteile:

  • Nährstoffversorgung: Die unterschiedlichen Schichten sorgen dafür, dass die Pflanzen kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt werden. Besonders die unteren Schichten setzen langsam Nährstoffe frei, während die obere Schicht sofort verfügbares Material bietet.

  • Wassermanagement: Die Drainageschicht verhindert Staunässe und sorgt dafür, dass das Wasser gut abfließt. Gleichzeitig speichert die Erde in den oberen Schichten ausreichend Feuchtigkeit für die Pflanzen.

  • Langlebigkeit: Durch den regelmäßigen Abbau der Materialien in den unteren Schichten sinkt das Hochbeet im Laufe der Jahre leicht ab. Dies kann durch das regelmäßige Auffüllen der oberen Schicht kompensiert werden, wodurch das Beet über viele Jahre hinweg produktiv bleibt.

Gesunde Zucchinipflanze mit großen grünen Blättern und reifen Früchten im Hochbeet.
Frontalansicht eines bepflanzten Hochbeetes mit Gemüse

07

Tipps zur Materialbeschaffung
  • Gartenpflege: Nutze Materialien aus deinem eigenen Garten. Äste, Laub, Rasenschnitt und Kompost sind oft kostenlos verfügbar.

  • Kompostieranlagen: Kommunale Kompostieranlagen bieten häufig günstigen oder sogar kostenlosen Kompost an. Informiere dich bei deinem örtlichen Entsorgungsbetrieb.

  • Garten- und Landschaftsbauer: Lokale Gartenbauunternehmen haben oft Schnittgut, Holzabfälle und Kompost, die sie günstig abgeben oder sogar kostenlos zur Verfügung stellen.

  • Recyclinghöfe: Viele Recyclinghöfe nehmen Gartenabfälle an und stellen daraus Kompost her, den du erwerben kannst.

  • Gartencenter und Baumärkte: Hochwertige Pflanzerde und spezielle Hochbeeterde kannst du in Gartencentern und Baumärkten kaufen. Hier findest du auch organische Zusätze wie Hornspäne oder spezielle Kompostmischungen.

08

Pflege und Erneuerung des Hochbeetes

Ein Hochbeet sinkt im Laufe der Zeit durch die Zersetzung der unteren Schichten ab. Dies ist normal und kann durch das regelmäßige Auffüllen der obersten Schicht mit frischem Kompost oder Erde ausgeglichen werden. Ich persönlich häcksle im Frühjahr immer den Laubschnitt und arbeitete ihn unter die oberste Humusschicht.

Empfehlenswert ist die Befüllung des Hochbeetes entweder bereits im Herbst oder zeitig im Frühjahr, sodass sich die neue Füllung bereits setzen kann, bevor du die ersten Pflanzen einsetzt.

Gestuftes Hochbeet aus Holz
Draufsicht des bepflanzten Hochbeetes

09

Zusammenfassung
  • Die richtige Befüllung eines Hochbeetes ist der Schlüssel zu einem gesunden Pflanzenwachstum und einer erfolgreichen Ernte. Durch die Schichtung von Drainagematerial, grobem und feinem Kompost sowie hochwertiger Pflanzerde wird eine optimale Nährstoffversorgung und Drainage gewährleistet. Die Materialien für die Befüllung lassen sich oft kostenlos oder günstig beschaffen, was das Hochbeet zu einer ökologischen und nachhaltigen Lösung für jeden Garten macht. Mit der richtigen Pflege bleibt das Hochbeet über viele Jahre hinweg ein produktiver Bestandteil deines Gartens.

  • Bienen lieben blühende Pflanzen - also pflanz doch in der Nähe deines Hochbeetes ein paar bienenfreundliche Pflanzen. Der Ertrag wird bestimmt höher ausfallen. Mein Empfehlung: Strauchbasilikum!

bottom of page